1. In welchem Alter sollten die Augen meines Kindes zum ersten Mal untersucht werden?
Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500gr sollten etwa in der vierten Woche nach der Geburt untersucht werden, so dass eine Frühgeborenen-Retinopathie ausgeschlossen oder bestätigt werden kann. Diese Kinder müssen während der ganzen Kindheit regelmäßig nachuntersucht werden.
Kinder mit Hördefiziten, Muskelstörungen und neurologischen Defiziten sollten so bald wie möglich untersucht werden.
Kinder mit einer Familienanamnese von Strabismus oder Amblyopie sollten etwa im Alter von 2 Jahren untersucht werden. Normale Kinder werden hinsichtlich der Sehfähigkeit vom Kinderarzt untersucht und werden bei Bedarf an einen spezialisierten Kinderaugenarzt überwiesen. Die Eltern können einen Kinderaugenarzt aufsuchen, wenn sie das Gefühl haben, dass etwas bei den Augen des Kindes nicht stimmt.
2. Stellt es ein Problem dar, dass mein Kind zu nah am Fernsehen sitzt?
Die meisten Kinder lieben es, nah am Fernseher zu sitzen. Wenn es keine weiteren Befunde gibt, ist dieses Verhalten normal.
3. Mein Kind spricht nicht oder hat noch keine Buchstaben und Zahlen gelernt. Wie werden Sie es untersuchen?
Die Funktion des Sehvermögens wird oft indirekt aus dem Verhalten geschlossen. Es gibt Tests, die keine verbale Bestätigung durch das Kind erfordern. Manchmal kommt es auf den Vergleich zwischen den beiden Augen an. Bei älteren Kindern, die sprechen können, können Spiele oder Karten verwendet werden, um die Sehfähigkeit zu untersuchen. Es gibt, weiterhin, objektive Tests zur Kontrolle der Sehfähigkeit in jedem Alter oder zur Feststellung der Notwendigkeit einer Brille ohne dass eine Reaktion des Kindes erforderlich ist.
Die vollständige anatomische Untersuchung des Augapfels, die vom Kinderaugenarzt durchgeführt wird, kann anatomische Unregelmäßigkeiten offenbaren, die gegebenenfalls die Sehfähigkeit des Kindes beeinflussen.
4. Mein Kind schielt. Wird es das Problem überwinden?
Der häufigste Grund für Überweisungen an den Kinderaugenarzt ist der Pseudostrabismus. Die meisten Kinder erwecken den Eindruck, dass ihre Augen zur Nase hin eingedreht sind. Dies erklärt sich wegen des immer noch kleinen Kopfes und der großen Nasenbasis, die einen Teil des Augenweißes verbirgt. Wenn das Kind wächst, lässt dieser Eindruck, dass es schielt, wieder nach. Dies führte zu dem Missverständnis, dass Kinder das Problem überwinden können (Pseudostrabismus). Wenn es aber um wahres Schielen geht, braucht das Kind Hilfe vom Kinderaugenarzt, denn allein kann es das Problem nicht überwinden.
5. Mein Kind klagt über Kopfschmerzen. Vielleicht wegen seiner Augen?
Es gibt verschiedene Ursachen von Kopfschmerzen. Die Untersuchung sollte beim Kinderarzt beginnen. Die meisten Kinderärzte überweisen an den Kinderaugenarzt, um eine eventuelle Störung der Augen zu untersuchen. Eine augenärztliche Untersuchung kann eventuell die Kopfschmerzen erklären, obwohl diese in den meisten Fällen nicht an Augenproblemen liegen.
6. Ich bin weitsichtig und mein Mann kurzsichtig. Wird mein Kind eine Brille brauchen?
Die Augen der Kinder ähneln denen der Eltern. Wenn die Eltern seit dem Kindergarten eine Brille tragen, müssen Kinder ab dem Alter von drei Jahren untersucht werden, es sei denn, sie schielen oder es gibt den Verdacht von reduzierter Sehfähigkeit; in diesem Fall müssen sie sofort untersucht werden. Die Kurzsichtigkeit des Schulalters beginnt meist in der Grundschule und Hinweise darauf gibt es durch das Kind selbst oder durch den Kinderarzt.
7. Meinem Kind fällt es schwer zu lesen; liegt es an einem Augenproblem?
Normalerweise werden Dyslexie und verwandte Probleme durch spezialisierte Psychologen behandelt. Manchmal braucht man eine ophthalmologische Untersuchung, um Sehprobleme auszuschließen, die aber selten sind.